Ar­muts­ri­si­ko­quo­te

Der Indikator Armutsrisikoquote misst den Anteil der Bevölkerung, dessen Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle liegt.

Es zeigt, wieviel Menschen in Deutschland weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens haben.

Als Einkommen wird das mittlere Haushaltsnettoeinkommen betrachtet. Die Armutsrisikoschwelle betrug 2016 beispielsweise knapp 13.500 Euro im Jahr für eine alleinlebende Person und rund 28.300 Euro für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren.

Die Armutsrisikoquote ist kein absolutes Maß für die Bedürftigkeit von Menschen, sondern für ihr Einkommen im Verhältnis zu anderen. Sie misst also die relative Armut, nicht die absolute Armut. Sie liefert damit Informationen über die Verteilung der Einkommen in Deutschland. Hilfreich für gezielte politische Maßnahmen ist die Differenzierung nach sozioökonomischen Gruppen.

Da nicht bei allen Haushalten, die unter die definierte Einkommensschwelle fallen, auch eine materielle Mangelsituation besteht, kann zusätzlich die materielle Deprivation betrachtet werden. Eine Person gilt als materiell depriviert, wenn sie sich bestimmte Alltagsgüter nicht leisten kann, die als Voraussetzung für ein Minimum an Lebensstandard gelten. Die konkrete Berechnung der materiellen Deprivation aus Haushalts- und Personenfragebögen wird derzeit konzeptionell überarbeitet.

Datenquelle ist das Sozio-oekonomische Panel (SOEP). Da sich der Indikator auf die Haushaltseinkommen bezieht können Veränderungen der Haushaltsstrukturen die Daten im Zeitverlauf beeinflussen.

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Entwicklung der Armutsrisikoquote
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